Ich beschäftige mich viel mit Kreativität und wie man diese (wieder) in Fluss bringen kann. Ein wunderbares Buch dazu, ist die „Heldenreise ins Herz des Autors“ von Ulrike Diekmann. In acht Schritten begleitet Sie die Leserin hinein in ihr ganz eigenes Heldenherz.

Der dritte Schritt widmet sich der Wunde der Heldin. Und ich bin – ebenso wie die Autorin – fest davon überzeugt, dass hier, in der Wunde, dem Teil, den wir nicht ansehen wollen, der größte Schatz verborgen liegt, die Quelle unserer Kreativität, die wahre Schönheit unseres Lebensweges. Sich dieser Wunde zu nähern ist allerdings oft nicht einfach, erfordert Fingerspitzengefühl, Respekt und Geduld.

Ulrike Diekmann schlägt als Übung vor, sich in Gedichtform der Wunde zu nähern. Nun bin ich keineswegs eine Poetin und wohl aber jemand, der gerne ausprobiert. Und so setzte ich mich an diese Übung und hielt das Ergebnis in meinem Tagebuch fest. Heute habe ich in meinem Tagebuch geblättert und es darin gefunden und es gefällt mir, berührt mich. Und vor allem: ich habe den Mut, es hier zu veröffentlichen.

Namaste!

Und die Verbindung?

Die Bienen und Wespen summen,
sie denken nicht wie die Dummen,
es ist ihnen egal, ob die Sonne schein
oder der Himmel bitterlich weint.

Sie sind einfach hier
ganz genauso wie wir,
ganz sorgfältig und beflissen
und unabhängig davon, was sie wissen.

Hier und jetzt ist der einzige Ort,
das HIER das einzige Wort,
jener Ton der einzige Laut
und alles zusammen aus Leben gebaut.

(Julia Rathke, April 2022)